Versorgung neu gedacht
Das bereits seit über sechs Jahren in Marzahn-Hellersdorf sehr erfolgreich etablierte Netzwerk Gesundheitswirtschaft, initiiert und organisiert durch den Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis (MHWK) und die bezirkliche Wirtschaftsförderung, hatte am 23. Oktober ins Unfallkrankenhaus Berlin zu seiner 4. GesundheitsWirtschaftskonferenz eingeladen. Rund 100 Teilnehmer, darunter Christian Gräff (CDU), Mitglied des Abgeordnetenhauses, und ukb-Geschäftsführer Christian Dreißigacker, hörten Impulsreferate ausgewiesener Experten und diskutierten zum Thema „Versorgung neu gedacht. Was ist möglich? Was ist nötig?“ aus unterschiedlichsten Blickwinkeln.
Nach Begrüßungsworten durch den MHWK-Vorstandsvorsitzenden Uwe Heß sprach Bezirksstadträtin Nadja Zivkovic zu Perspektiven der Versorgung im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Zum Thema „Digitalisierung eröffnet neue Chancen“ referierte Christine Weiß, Dipl.-Ing. Biomedizinische Technik, Seniormanagerin und Bereichsleiterin Innovation und Kooperation beim VDI/VDE. Es folgten weitere spannende Fachvorträge, wie von Thomas Meißner, Geschäftsführer Meißner & Walter GmbH Häusliche Pflege, zur Digitalisierung in der Pflege, und Christian Hartz, Geschäftsführer der EproTec Orthopädietechnik GmbH, zur Digitalisierung in der Orthopädietechnik. Moderiert durch Prof. Dr. med. Ullrich Meier, Direktor der Klinik für Neurochirurgie des ukb und MHWK-Vorstandsmitglied, folgte eine ausgesprochen spannende Diskussion mit zahlreichen Ideen und praktischen Lösungsansätzen für die Sicherung und Weiterentwicklung der Pflegequalität und medizinischen Versorgung in Marzahn-Hellersdorf. Nirgends altert die Bevölkerung so schnell wie in Marzahn-Hellersdorf. Mit 43,6 Jahren liegt das Durchschnittsalter zwar nur ein Jahr über dem Berliner Mittel. Doch seit 1991 ist es dort dreimal stärker gestiegen als im Rest der Hauptstadt. Am stärksten ist in den letzten fünf Jahren die Zahl der Bewohner gestiegen, die in den nächsten Jahren ins Rentenalter kommen. Viele dieser Menschen werden in der glücklichen Situation sein, ein höheres Alter zu erreichen, als vorangegangene Generationen. Damit verbunden ist jedoch ein Anstieg altersbedingter Beschwerden und chronischer Krankheiten. Ungeachtet dessen möchte die ältere Generation möglichst lange und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben. Das erfordert neue Wege bei der Versorgung der Betroffenen und eine branchenübergreifende Verzahnung, da es nicht nur um medizinische Aspekte, sondern auch um Fragen des Wohnumfeldes und der Mobilität geht.
Sich dieser Herausforderung erfolgreich zu stellen, bleibt zentraler Gegenstand des Gesundheitsnetzwerkes in Marzahn-Hellersdorf. Nicht zuletzt die zahlreichen neuen Kontakte beim abschließenden Get-together unterstrichen, dass der Bezirk dafür hervorragend aufgestellt ist.